10.08.2025

Leithaprodersdorf: „Blodanschwimmen“ als einzigartige Tradition am Kirtagmontag

Einmal im Jahr verwandelt sich Leithaprodersdorf in eine Bühne für ein ganz besonderes Spektakel: das sogenannte Blodanschwimmen. Am Kirtagmontag, der traditionell der Frauenwelt gewidmet ist, stürzen sich mutige Damen in die kühlen Fluten der Leitha. Nicht etwa in Badeanzügen oder in Bikinis, sondern in farbenfrohen, selbstgenähten Dirndln mit besonders weiten Röcken.

Dieser außergewöhnliche Brauch, der mittlerweile weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt ist, wurde von der örtlichen Frauenbewegung der Volkspartei unter Obfrau Erika Ollrom weitergelebt. Der genaue Ursprung des Blodanschwimmens liegt im Dunkeln, doch die Begeisterung für dieses einzigartige Ritual ist ungebrochen.

Jedes Jahr zieht es Schaulustige aus der Region und darüber hinaus an das Ufer der Leitha, um die bunten Röcke im Wasser tanzen zu sehen. Diesmal wohnten am 4. August unter anderem Ortschef Mag. Martin Radatz, Eisenstadts Bürgermeister Landtagsabgeordneter Mag. Thomas Steiner und Burgenlands ÖVP-Landeschef Abgeordneter zum Nationalrat Christoph Zarits bei.

Die Frauen nutzen die Beschaffenheit ihrer Trachtenröcke, um sich durch die Strömung tragen zu lassen. Durch das Anheben der Schürzen entsteht eine Art Luftkammer im Rock. Die Röcke „blodern sich auf“.  Dadurch bleiben sie mühelos an der Wasseroberfläche und lassen sich flussabwärts treiben. Unterwegs wird nicht nur geplanscht, sondern auch gefeiert. An mehreren Zwischenstationen wird Halt gemacht, um sich zu stärken. Oft auch mit einem kleinen Schluck zur inneren Erwärmung.

Am Ufer sorgt währenddessen ein fröhliches Volksfest für Stimmung. Das Blodanschwimmen ist dabei als ein lustiger Zeitvertreib. Es ist Ausdruck traditionsbewusster Lebensfreude.

In seiner Eigenart ist dieser Brauch wohl einzigartig in Österreich, ein Stück authentischer Dorfkultur, das jedes Jahr aufs Neue beweist, wie lebendig alte Traditionen sein können, wenn sie mit Herz und Humor weitergetragen werden.