25.06.2025
Ebreichsdorf / Region: “Gefangen” im Hotel Mama - Kocevar warnt vor Wohnkrise
Heute lud die SPÖ Bezirk Baden zur Pressekonferenz ins Rathaus Ebreichsdorf. Im Zentrum stand der sich zuspitzende Wohnungsmarkt. Nationalratsabgeordneter und Bürgermeister Wolfgang Kocevar kritisierte die steigenden Mieten und Grundstückspreise. Ebreichsdorf etwa verzeichne Preise von bis zu 370 Euro pro Quadratmeter.
„Wohnbaufördermittel werden zurückgehalten – das verschärft die Lage dramatisch“, kritisiert Kocevar die Landespolitik. Die Zahl der geförderten Wohnungen sinkt drastisch: Von über 3.000 im Jahr 2023 auf nur mehr rund 600 im Jahr 2026.
Junge Menschen würden daher gezwungen, immer länger im “Hotel Mama” zu bleiben, weil Wohnen kaum mehr leistbar sei. Laut Kocevar sind die Wohnkosten im Vergleich zu 2021 um – je nach Wohnungsart – 13 bis 23 Prozent gestiegen.
Kocevar fordert, dass mindestens 7.000 geförderte Wohneinheiten pro Jahr errichtet werden. Weiters verlangt er eine Zweckwidmung der Wohnbauförderung, damit die Mittel tatsächlich im Wohnbau ankommen.
Kritisch äußerte sich Kocevar auch zur Entscheidung des Landes, Wohnbauförderungsdarlehen im Wert von 300 Millionen Euro um nur 232,2 Millionen an Banken zu verkaufen. „Diese 70 Millionen Euro Verlust wären besser direkt bei den Menschen als bei den Banken aufgehoben“, so Kocevar.
Zudem brauche es laut dem Ortschef Maßnahmen zur Baulandmobilisierung. In vielen Ortszentren lägen Grundstücke brach. Ebenso müsse der Spagat zwischen modernen Wohnbau nach neuesten Standards und leistbaren Wohnungen, bei denen auf gewisse Dinge verzichtet wird, endlich gelingen.
Redaktion - 11:58:16 @ Ebreichsdorf, Politik, Region | Kommentar hinzufügen